Der Krieg in der Ukraine dominiert seit Monaten die Medien und lässt die zuständigen Behörden an ihre Grenzen kommen. Es mussten und müssen Unterkünfte und Betreuung für die zahlreichen Menschen geschaffen werden. Eine Hochleistung für alle Ämter, Gastfamilien, Dolmetscher und sozialen Einrichtungen- um nur die Spitze des Eisbergs zu nennen.
Wir von Medicare Consulting hatten uns überlegt, was können wir tun?
Über unser Kontaktnetz haben wir uns kurzerhand mit einer russisch/ukrainesprachigen Personalvermittlungsfirma und einer Sprachschule getroffen und über Möglichkeiten und Ressourcen diskutiert. Bedürfnisse und Ideen wurden ausgetauscht und schon war das Pilotprojekt entstanden.
Der Schwerpunkt von Medicare Consulting sind die Vermittlungen von Ärzten und medizinischem Fachpersonal aus dem In- und Ausland. Darum möchten wir allen interessierten Ärzten und Pflegefachleuten unsere Unterstützung bei der beruflichen Integration in der Schweiz anbieten.
Aus unserer Berufserfahrung können wir sagen, dass die öffentlich zugänglichen Informationen oftmals viel zu kompliziert und für ausländische Personen schwer zu verstehen sind.
Darum haben wir im ersten Schritt einen kostenlosen Infoabend in Luzern veranstaltet. Zu unserer Freude kamen zahlreiche ukrainische Ärzte und Pflegende aus der gesamten Deutschschweiz extra angereist. Bei diesem Anlass haben wir, mit einer simultanen Übersetzung, über den aktuellen Stand der Diplome und Möglichkeiten, um in der Schweiz arbeiten zu können, informiert. Das Interesse war gross und es wurden im Anschluss noch viele Fragen gestellt.
Im zweiten Schritt haben wir von Medicare Consulting kostenlose Laufbahnberatungen via Video-Call und Übersetzer durchgeführt.
Bei Schritt 3 kontaktierten wir sämtliche Kliniken, Praxen und Gesundheitseinrichtungen und fragten an, wie gross die Bereitschaft ist, Pflegehilfen und Assistenzärzte ab Sprachniveau B2 anzustellen. Das Ergebnis war ernüchternd. Gerade mal 3 Arbeitgeber von allen kontaktierten Einrichtungen in der gesamten Deutschschweiz haben sich bereit erklärt, den Mehraufwand und Kosten für ausländisches Fachpersonal auf sich zu nehmen.
Auf der einen Seite haben wir überall einen Fachkräftemangel und auf der anderen Seite sind so viele motivierte und arbeitswillige ausländische Fachkräfte in der Schweiz, die wegen administrativen Hürden hier keinen Job bekommen. Das es Ausbildungsunterschiede gibt, ist keine Frage, aber einen Job als Pflegeassistenz oder Assistenzarzt könnte mitunter vielen helfen und die Fachkräfte an der Front entlasten oder unterstützen.
Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit neu zu denken und innovative Lösungen gemeinsam zu kreieren. Schnell, unbürokratisch und effizient.
